Wandern an der Quilotoa Caldera
Es geht von Quito nach Quilotoa. Hubert vom Hostel gibt uns noch Tipps wie wir von Quito rauskommen ohne in einen überfüllten Bus einsteigen zu müssen. Wir gehen zu Fuß eine Viertelstunde Richtung Zentrum und nehmen den Bus C4 zum Busbahnhof Quitumbe (50ct). Der Busbahnhof ist groß, wir laufen zum Schalter 20/21 und kaufen uns Tickets nach Latacunga.
Es funktioniert alles reibungslos, wir bekommen sogar einen Zettel für unser verstautes Gepäck. Die Fahrt nach Latacunga dauert ca. 1 Stunde und kostet 2 $. Von Latacunga aus kommen wir mit dem Bus weiter nach Quilotoa (weitere 1 ½ Stunden, 4 $). Die Fahrt ist toll, wir entdecken immer wieder in der Ferne gigantische Vulkane, auf den letzten Kilometern nach Quilotoa fahren wir an Schluchten vorbei, die sich durch die Erde ziehen.
In Quilotoa angekommen treffen wir einen Deutschen, er will die Umrundung in 3 Stunden (mit schwerem Gepäck) gehen und heute noch nach Baños weiterkommen. Respekt! Wir hörten über die Dauer der Wanderung viel Unterschiedliches, 3 Stunden, 6 Stunden, … ich bin mal gespannt wie lange wir dafür brauchen. Die Gegend ist karg, eine in erdfarben gehaltene Mondlandschaft.
Die Gemeinde Quilotoa liegt auf 3900 m Höhe und befindet sich am westlichen Kraterrand, mit einem Weg hinunter zum See (300 hm). Wir haben blauen Himmel und die Sonne scheint, aber es ist windig und kalt. Wir suchen unsere Unterkunft „Runa Wasi“ und klären mithilfe von Google Translate unsere Reservierung.
Der Besitzer will wissen, ob wir über booking.com reserviert haben. Und tatsächlich durch unsere Ankündigung per Mail (ohne booking.com) haben wir den Vorteil, dass Frühstück und Abendessen für die 50 $ pro Nacht inklusive sind. In Ecuador hatten wir öfters einen Preisvorteil direkt zu buchen oder sich per Mail anzukündigen.
Wir stellen unser Gepäck ab und machen uns auf zum Kratersee. Der Weg hinunter zum See beginnt mit gut ausgebauten Stufen, uns kommen Ecuadorianer mit typischer Kleidung und Eseln und Pferden entgegen, sie sammeln die Leute ein, die die 300 hm zwar hinuntergekommen sind, aber beim Aufstieg die Puste ausgeht.
Wir gehen ein Stück hinunter, aber uns wird schnell klar, dass der Abstieg und Aufstieg kein Spaziergang ist. Uns wundert es wie bei vielen touristischen Zielen, wie leichtfüßig die Touristen in Flip-Flops und Alltagskleidung die Wanderung zum See angehen. Gegenüber am Kraterrand sehen wir Feuer und Rauchschwaden … wir denken an den deutschen Wanderer, der ja jetzt schon mitten auf dem Weg sein müsste, hoffentlich gehts dem gut!
Das Abendessen im Runa Wasi ist gut, ich bin erkältet und freue mich total auf eine leckere salzige Brühe mit Quinoa. Als Hauptgericht bekommen wir gegrilltes Hähnchenfleisch mit Reis, es gibt eine Tasse Tee dazu.
Am nächsten Morgen frisch gestärkt beginnen wir die Wanderung um den Kratersee um 8 Uhr morgens. Das Wetter ist bestens, blauer Himmel und Sonnenschein! Aber auf 3.900 m Höhe ist es windig und kalt. Entgegen dem Uhrzeigersinn geht es zuerst zum höchsten Punkt „Monte Juyende“ auf fast 4.000 m Höhe, doch der weitere Verlauf der Wanderung ist nicht weniger anstrengend. Wir gehen langsam und gemächlich „pasito, pasito“ bis wir nach 5 Stunden wieder am Startpunkt ankommen.
Wir sind sehr stolz auf uns, dass wir die Wanderung auf fast 4.000 m Höhe gemacht haben, zusätzlich war ich mit einer leichten Erkältung etwas geschwächt. Als wir im Hotel zurück sind, fragen uns andere Wanderer nach einer Aspirin, die sportlich aussehenden Touristen kämpfen mit der Höhe. Umso mehr freut es mich, dass wir das geschafft haben.
[…] Der nächste Stop und wohl das was uns am abenteuerlichsten in Erinnerung blieb: Quilotoa. Wir entschieden uns für die Wanderung um den Kratersee, nicht zu verwechseln mit der 7-tägigen Wanderung, dem Quilotoa Loop. Unsere Eindrücke von der Wanderung könnt ihr hier sehen. […]