Erste Etappe unserer Auszeit im Campervan von München durch Frankreich

Es geht los. Wir haben frei und unsere Auszeit im Campervan beginnt. Ganze drei Monate haben wir Zeit für unsere Reise. Drei Monate in unserem Campervan Franzek. Drei Monate auf 5 qm, aber dafür jede Menge Platz draußen, in der Natur oder interessanten Orten. In diesem Artikel geht es über unseren Beginn unserer Reise. Wir nehmen euch mit auf unsere erste Etappe vom Schwarzwald angefangen, einmal durch Frankreich.

Karte Reiseroute Frankreich
Unsere Route bis nach Südwestfrankreich

Richtig gut kommen wir aus der Arbeit nicht weg. Bis zum Schluss sind wir durch viele Verpflichtungen eingespannt. Genau das, was wir die nächsten Monate nicht brauchen und vor allem nicht mit im Gepäck haben wollen.

Am ersten Tag des Sabbaticals packen wir unseren günstig ausgebauten, funktionellen Campervan Franzek fertig. Die letzten Wochen in der Arbeit waren für uns beide sehr anstrengend. In Gedanken sind wir noch immer bei unseren Projekten und Kollegen. In der Wohnung machen wir ein letztes Mal klar Schiff und bereiten sie für unsere Abwesenheit vor.

Was geht einem durch den Kopf, kurz vor einer solchen Auszeit? Wie lange werden sich drei Monate anfühlen? Hoffentlich sehr lange! Die Zeit raste die letzten Jahre nur so an uns vorbei.

Das Leben ist eine Reise und wir bestimmen selbst wohin wir fahren.

Der Anfang im Schwarzwald

Zunächst geht es Richtung Frankreich und auf dem Weg liegt der Schwarzwald in angenehmer Fahrweite für unseren ersten Tag. Marek hat in Furtwangen studiert und erlebt das Revival seiner Studienzeiten. Ich bin als gebürtige Regensburgerin der Donau verbunden und mache mir nun selbst ein Bild, wie das mit der Donauquelle funktioniert.

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Furtwangen im Schwarzwald

Donauquelle in Furtwangen oder doch in Donaueschingen?

Der Ursprung der Donau bietet viel Interpretationsspielraum. So gibt es in Donaueschingen wie in Furtwangen eine Donauquelle. Die Donaueschinger behaupten, sie hätten die symbolische Quelle, da hier die beiden Flüsse Brigach und Breg zusammenfließen und die Donau namentlich entsteht.

Hier in Furtwangen an der Martinskapelle hat die Breg, der erste Zufluss der Donau, ihre Quelle. Hydrologisch oder geografisch ist das also die Donauquelle. Die Donau fliesst ab Furtwangen 2.857 km bis ins Schwarze Meer, wobei der 0-te Kilometer am Schwarzen Meer gezählt wird. Als Donaukind finde ich das auch sehr symbolisch.

Zugegeben ist die Quelle hier in Furtwangen bis auf den Danubius aus Stein sehr unscheinbar, aber so soll es ja auch sein. Dafür ist die Quelle frei zugänglich und kostenlos.

Schwarzwaldromantik in Triberg und den Triberger Wasserfällen

Wenige Kilometer sind es vom Stellplatz zum Wander-Parkplatz oberhalb von Triberg. Die Triberger Wasserfälle werden als die höchsten uns bekanntesten in ganz Deutschland vermarktet. Dabei handelt es sich nicht um einen hohen Wasserfall, sondern besser gesagt um mehrere Kaskaden mit einer Höhe von 163 m.

Der Eintritt von 8 Euro pro Person ist für unsere Verhältnisse schon eine Ausnahme – sind wir doch sonst Freund von umsonst Highlights und gratis Schmankerln. Das Gebiet kann über verschiedene Routen erwandert werden, was wir ganz schön finden. So nehmen wir für bergab die Kaskadenroute und bergauf die Kulturroute. Wir kommen nach den 163 hm in Triberg an – in einer Welt aus Kuckucksuhren, Schwarzwälder Kirschtorte und -schinken.

Triberg ist ein Touri-Ort, der uns aber in diesem Moment vergnügt, vielleicht weil wir auch bald schon wieder die 163 hm bergauf unterwegs sein werden. Je später es wird, umso mehr ist natürlich auf den Pfaden und Wegen los. Ganz gut geht es mit unserer Devise „fertig sein, wenn andere erst anfangen“.

Durch Mittelfrankreich mit dem Campervan

Nach den ersten Nächten im Schwarzwald geht es für uns weiter. Wir verlassen die Deutsche Uhrenstraße (Kuckucksuhren uns so) und begeben uns auf die Elsässer Weinstraße. Einmal über den Rhein und wir sind in Frankreich. Ohne großen Bezug zum Elsass tauchen wir ab in einen kulinarischen und kulturellen Abschnitt unserer Reise.

Wir suchen uns kleine Orte und Dörfer heraus, welche historisch und kulturell wertvoll sind. Das Stichwort „plus beaux villages de france“ ist hier genau das richtige – kleine Perlen abseits der Touristenpfade.

Perlen des Elsass – Eguisheim, Ribeauvillé und Riquewhir

Die Elsässer Weinstrasse windet sich 170 km durch Hügel und Weinberge. Wir übernachten in Eguisheim auf dem Campingplatz „Trois Châteaux”, umringt von Weinbergen fühlen wir uns perfekt angekommen in Frankreich. Auf den Hügeln im Umland gibt es drei Burgruinen zu sehen – die „Trois Châteaux de Haut-Eguisheim“. Nur wenige Gehminuten sind es ins kleine, mittelalterliche Dorf Eguisheim.

Um 7 Uhr morgens haben wir den Ort für uns, außer ein paar Menschen, die schon Baguette holen, treffen wir niemanden. Perfekte Verhältnisse fürs fotografieren und filmen.

Neben Eguisheim besichtigen wir weitere Weindörfer im Elsass wie Ribeauvillé und Riquewhir. Wie wir finden, trägt die Uhrzeit dazu bei, wie wir die Orte wahrnehmen. Wir lieben die frühen Morgenstunden. Das Licht ist gut, alles ist noch verschlafen und menschenleer und die Temperaturen sind angenehm. Nachmittags sieht das schon schnell anders aus.

Alles in allem – was nehmen wir mit aus dem Elsass? Wunderschöne Fachwerkhäuser, herausgeputzte Fassaden, blumengeschmückte Gassen, mittelalterliches Flair wie aus Asterix und Obelix, jede Menge guter Wein, guter Käse und leckere Flammkuchen. Wir waren auf jeden Fall im Genießer-Modus und das muss man im schönen Elsass auch sein!

Châteauneuf und Lac de Panthier im Burgund

Das Wetter ist heiß und wir picken uns etwas auf der Strecke raus, was Erfrischung und Kultur zugleich bietet. Der Lac de Panthier ist kein besonderer See. Im Sommer eher ein ziemlich schlammiger Stausee. Er erfrischt uns trotzdem und wir können uns am nächsten Tag frühmorgens Châteauneuf und seine Burg ansehen.

Mann und Auto stehen vor dem Hügel von Chateauneuf

Nachteil unserer frühmorgendlichen Tour – die Burg aus dem 14. Jahrhundert hat noch geschlossen. Aber meist interessiert uns das Drumherum eh mehr als das Innere eines Gebäudes. So verbringen wir die Zeit mit einem Rundgang durch das sehr gepflegte, mittelalterliche Dorf – eine gute Gelegenheit, die hübschen alten Häuser zu bewundern.

Mit der Campingcard ACSI durch Frankreich

Vor unserer Reise haben wir abgewogen, ob uns die Campingcard von ACSI so viel bringen wird auf der Reise. Ist doch vielerorts ab September eh schon Nebensaison und vielleicht stehen wir mehr auf Stellplätzen oder frei. Einige Wochen Reiseerfahrung später sind wir vor allem in Frankreich ganz begeistert gewesen von der ACSI Campingcard.
So sparten wir uns immer wieder einige Euro auf den Normalpreis und hatten immer Strom inklusive. Campingplätze haben meist an der Rezeption schon ein ACSI Zeichen und mit der Karte sind die Kosten reduziert auf 12, 14, 16, 18, 20 oder 22 Euro je nach Liga und Normalpreis des Campingplatzes.

Durch das Dordognetal mit dem Kanu

Im Tal der Dordogne im Périgord lässt es sich sehr gut Kanu- und Kajakfahren. Wir stellen unseren kleinen Campervan in Domme auf dem städtischen Campingplatz ab. Der Ort bietet sich an als perfekter Startpunkt für die Kanutouren auf der Dordogne an. Neben unserem Camping Municipal gibt es gleich zwei Verleihe zur Auswahl. 

Wir suchen uns eine Tour aus, die ca. 2 Stunden dauert, bei der man sich aber auch nach Belieben mehr Zeit lassen kann. Das sagt uns natürlich zu und unsere Kamera wird im wasserdichten Packsack mitgenommen. Wir wählen ein Kanu, da es mehr Platz und Stauraum bietet als zwei einzelne Kajaks.

La Roque-Gageac ist ein absolutes Highlight auf dieser Tour, die immer Fluss-Abwärts verläuft. In den Felsen staffeln sich die alten Steinhäuser. Seinen Ursprung hat der Ort im 8. Jahrhundert.

Eine Treppe mit 140 Stufen führt am Fels entlang zu einer Höhlenfestung. Eine gelbe Abbruchkante erinnert an einen Felssturz aus dem Jahr 1957. Sechs Häuser wurden dabei zerstört.
Die Kanufahrt geht noch weiter, Burgen, Schlösser und unberührte Natur wechseln sich ab – wir sehen sogar noch zwei Eisvögel.

Nach der Tour werden wir von einem Pickup wieder abgeholt und nach Domme gefahren. Ein Straßenschild macht mich darauf aufmerksam, dass wir uns nun auf der Nussstraße befinden. Die vielen Walnussbäume sind nicht zu übersehen.

Der Stellplatz am Ufer der Dordogne hat nur einen Nachteil – der Ort Domme liegt ca. 200 Hm weiter oben. Hungrig und gerade noch bereit für einen kleinen Spaziergang ins nächste Restaurant machen wir uns auf den Weg. 200 Höhenmeter später finden wir ein scheinbar verlassenes Domme vor, doch der Aufstieg wird später noch belohnt.

Im Restaurant „Le medieval“ speisen wir wie die Götter in Frankreich. Die übersichtliche Speisekarte gibt uns nur typische Gerichte zur Auswahl und so kommen wie in den Genuss von Foie Gras, Confit de Canard und Tarte aux Noix.

Die Südwestküste Frankreichs

Die Zeit in Frankreich nimmt mit der Ankunft am Atlantik zugleich schon fast ihr Ende. Es herrscht auf jeden Fall ein anderer Spirit. Haben wir uns gestern noch die feinsten Enten- und Gänsegerichte auf der Zunge zergehen lassen, uns Kultur und Architektur hereingezogen – so sind wir jetzt am Meer. Sonne, Wellen, Surfen und damit Fitness und Sport stehen jetzt auf dem Programm.

Frankreichs Surfstrände – Hossegor und Vieux-Boucau-les-Bains

Den ersten Blick auf den Atlantik erhaschen wir in Hossegor. Als einer der bekanntesten französischen Surfspots muss man sich das ansehen, die Wellen sind gewaltig.

Wir nutzen den Surferort, der auch bekannt ist für seine Outlets, für die Fragen aller Fragen: Welches Board wird uns die nächsten Monate begleiten? Zuerst ein, dann später zwei Surfboards fahren bei uns auf dem Dachträger mit uns machen unseren Franzek optisch noch schöner.

Wir bleiben 3 Nächte in Vieux-Boucau-les Bains auf dem Campingplatz. Wer ans Meer will, geht ca. 10 Minuten über eine Düne. Das hält den Massenandrang schon mal zurück und reduziert auch jedenfalls meine Besuche auf max. 2-mal am Tag. Wir genießen die Ruhe am Campingplatz und werden wieder warm mit den Wellen.

Den ersten Teil unserer Reise könnt ihr auch als Video ansehen.

Wir sind am Atlantik angekommen. Und unsere Reise geht auch am Atlantik weiter. Das Meer ist immer ein guter Begleiter – zum Herunterkommen, in die Weite sehen und seinen Rhythmus zu finden. Der Start in Frankreich war grandios und wir sind gespannt auf alle weiteren Etappen in Spanien.

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Martina

Servus, ich bin Martina: Gebürtige Oberpfälzerin liebt bayerische Seen, Grillenzirpen, Sternschnuppenschauen🌟 und Lagerfeuer🔥 in lauen Nächten. In Kindheitstagen bereits angesteckt, mit Roadtrips durch Kanada und Zelten. Van-Ausbau VW T5, Citroen Jumper 🚐

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